Yoga abseits der Matte: Das lässt sich unterschiedlich gestalten, denn Yoga ist ein Lifestyle und bereichert unser Leben in verschiedenster Weise. Die berühmte Self-Care-Praxis ist ein großer Teil der Lehre und dazu darf man ruhig mal ein paar gemütliche Stunden auf der Couch beim Fernsehen verbringen. Schließlich gibt es so einige Filme und Dokumentationen, die unsere Yoga-Praxis auf eigene Weise bereichern. Wir haben dir die Favoriten der Redaktion herausgesucht, die auf deine To-Watch-Liste gehören.
Himmel über dem Camino
Der Dokumentarfilm erzählt Geschichten über das Leben, die Liebe und das Loslassen auf dem Jakobsweg. Dabei begleitet er sechs Pilger, die unterschiedlicher kaum sein können, die aber alle das gleiche Ziel haben: Sie wollen die jüngsten Schicksalsschläge ihres Lebens verarbeiten, und sie wollen lernen, mit ihrer Trauer umzugehen. Deshalb wandern sie auf einem historischen, 800 Kilometer langen Teilstück des Jakobswegs bis nach Santiago de Compostela – allen Widrigkeiten zum Trotz, die Körper und Natur für sie bereithalten. HIMMEL ÜBER DEM CAMINO – DER JAKOBSWEG IST LEBEN! zeigt in beeindruckenden Bildern, wie alltägliche Menschen eine außergewöhnliche Leistung vollbringen. Mehr Infos zum Film findest du unter www.camino-himmel.de.
In der Schweiz läuft der Film schon seit ein paar Tagen im Kino. Deutschland und Österreich müssen sich noch bis 29. Juli gedulden. Um die Vorfreude zu heben, verlosen wir auf unserem Facebook-Account @yogajournalgermany jedoch 5×2 Kinotickets, also unbedingt vorbeischauen!
Woman
„Ein umfassendes Bild davon zeichnen, was es in der heutigen Welt bedeutet, eine Frau zu sein“ – dieser Anspruch ist ambitioniert, immerhin gibt es davon mehrere Milliarden Facetten. Kaleidoskopartig konzentriert sich der Film auf 2000 von ihnen, auf Frauen aus 50 Ländern, die trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe und Erfahrungen zu einer gemeinsamen, intimen Stimme finden. So sprechen Staatschefinnen und Bäuerinnen, Schönheitsköniginnen und Busfahrerinnen über Themen wie Bildung, Familie, Sexualität und Unabhängigkeit. Bereits mit seinem Film „Human“ (2015) bewies das Regieduo Anastasia Mikova und Yann-Arthus-Bertrand Gefühl für verbindende Menschlichkeit. Zu „Woman“ sagen sie: „Was uns am meisten beeindruckt hat, ist die unglaubliche Widerstandsfähigkeit der Frauen, ihre Fähigkeit, allen Widrigkeiten zu trotzen, als ob es „in ihrer DNA“ läge, wie es eine von ihnen formulierte.“ Ein Thema, das niemals an Aktualität verliert: Spannend, verbindend und herzergreifend! Mehr Infos zum Film, die Kino-Termine, Streaming und DVD unter mindjazz-pictures.de
Together free
In den 10 Jahren, in denen Kristin und Valerie in einer kleinen Wohnung in Hamburg zusammen gelebt haben, stand für sie Ihre Freundschaft immer im Mittelpunkt. Dann entscheidet sich Val nach Kalifornien zu ziehen, und plötzlich stellt sich die Frage, wie es mit der Freundschaft der beiden weitergehen kann. So beschließen sie ein gemeinsames Abenteuer zu unternehmen und begeben sich auf eine 28-tägige Wanderung durch den Himalaya. Der Entschleunigung des Wanderns und die Ruhe, die das Bergpanorama ausstrahlt, gibt Ihnen Muße, sich Gedanken darüber zu machen, welchen Wert sie Freundschaft zusprechen. Während sie 3 Pässe besteigen, 2 Berge erklimmen und das Mount Everest Basecamp besuchen, appellieren sie dazu, Freundschaft mehr Wertschätzung zu geben – mindestens so viel, wie Liebesbeziehungen bekommen – und dass man auch Freunde zur Familie machen könne – Famship statt nur Friendship. Ein Film über Freundschaft, wie er schöner nicht sein könnte und der uns das Gefühl von Freiheit und Weite vermittelt – und irgendwie wären wir am liebsten mitgewandert. Herrliche Bilder, traumhafte Landschaften, nahbare Darstellerinnen und eine Ode an die Familie, die du dir selbst aussuchst. Mehr Infos auf togehterfree.de.
Eine größere Welt
Eine größere Welt – diese entdeckt die trauernde Witwe Corine in einer abgelegenen Steppenregion in der Mongolei. Eigentlich möchte sie hier nur im Rahmen ihrer Arbeit ethnographische Tonaufnahmen sammeln. Doch die dortige Begegnung mit dem Schamanen Oyun ändert ihr Leben für immer: Während einer Trommel-Zeremonie fällt die Französin dabei auch selbst in eine tiefe Trance und macht eine ungeahnte Entdeckung. Corine beginnt eine spirituelle Reise, die ihr nicht nur eine neue Kultur und deren Geschichte näher bringt, sondern vor allem auch den Weg zurück zu sich selbst zeigt. Den Trailer dazu findest du hier.

Ich bin Maris
Nicht alle Geschichten über mentale Gesundheit erweisen sich als so aufbauend wie die Dokumentation „Ich bin Maris“. Die 17-Jährigen Maris Degener leidet schon in der späten Kindheit chronischen Angstzuständen, die irgendwann in ausgewachsene Panikattacken werden. Dazu macht sie zu Beginn ihrer Jugend schlimme Erfahrungen mit Magersucht und Depressionen. Anstatt sich auf ihr Leiden zu stürzen, beleuchtet die Doku Maris‘ psychische, körperliche und spirituelle Heilung durch Yoga. Sie entscheidet sich mit nur 16 Jahren eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu absolvieren und findet ihren Platz im Leben – nämlich auf der Matte. So hilft sie nun Mitleidenden und geht in ihrer Rolle als Yogalehrerin auf – das tut sie übrigens auch auf ihrem Instagram-Kanal, also schau doch mal vorbei.
Tipp: Taschentücher bereithalten. Wir haben die Doku gestern angeschaut und ein ganzes Päckchen davon verbraucht.
Die Dokumentation gibt es zur Zeit auf Netflix.
Peaceful Warrior: Der Pfad eines friedvollen Kriegers
Ein Film mit Gänsehaut-Potential: Peaceful Warrior basiert auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte von Dan Millman, einem erfolgreichen Turner aus dem sonnigen US-Bundesstaat Kalifornien. Die Welt bewundert ihn, die Frauen reißen sich um ihn und sein Trainer am Berkley College sieht ihn als größte Hoffnung für Olympia. Kurz: Dan lebt auf der Überholspur und dementsprechend sieht sein Lebensstil aus. Dieser wird durch eine Begegnung mit dem wundersamen Sokrates unterbrochen, der ihn als spirituellen Lehrer von nun an begleitet. Schritt für Schritt findet Dan zu einer neuen Bewusstheit und erfährt den schmerzhaften aber lebensverändernden Weg von außen nach innen. Ein must-see.
Den Film bekommst du als DVD oder findest ihn auf YouTube.
Bikram: Yogi, Guru, Raubtier
„Er sah ein Potenzial in mir, von dem ich nichts geahnt hatte“, berichten seine Schüler. Aber auch: „Er sagte, mein Bauch sei fett und eklig.“ Dies Dokumentation zeigt, wie der seit Jahren in der Kritik stehende Bikram Choudhury nicht nur mit wirkungsvollen Asana-Sequenzen arbeitet, sondern auch mit Druck, Beschämung und eitler Selbstdarstellung. Und genau, der Name kommt dir bekannt vor. Es handelt sich hier um den Hot Yoga-Guru und Erfinder des Bikram Yoga, dem Yogastil bei dem die Asanas in einem 38-40 Grad aufgewärmten Raum performt werden. Dabei entlarvt die Oscar-Gewinnerin Eva Orner zwar den unfassbaren Machtmissbrauch und die sexuellen Übergriffe eines Narzissten, was aber leider zu kurz kommt, sind die Schwachstellen einer Yogawelt, die solche Lehrer mit ihrer Guru-Verehrung erst möglich macht. Es lohnt sich trotzdem reinzuschauen.
Die Dokumentation kannst du dir auf Netflix anschauen.

Heal
Wir haben es auf der Welt nicht immer einfach – und im Jahre 2020 schon gar nicht. Burnouts, mentale Probleme und chronische Krankheiten sind keine Seltenheit mehr. Die Dokumentation Heal beleuchtet erschütternde Geschichten von Menschen mit Krankheiten und davon, wie sie ihre endlos lange Pharmazeutik-Liste durch Achtsamkeit, Meditation und Yoga ersetzen – und damit erfolgreich sind. Namenswerte Ärzte, Wissenschaftler und Autoren wie Deepak Chopra und Bernie Siegel tauschen sich aus und beteuern gemeinsam, dass allein der Glaube an sich selbst Berge versetzen kann.
Du kannst dir Heal auf Netflix anschauen.
Wild Wild Country
Achtung, binge-watch Gefahr. Diese Serie handelt von dem indischen Guru Bhagwan Shree Rajneesh, du kennst ihn vielleicht als Osho. In der sechsteiligen Dokumentarserie wird eine vergessene Geschichte rekonstruiert: Der letztlich scheiternde Versuch der indischen Bhagwan-Bewegung, sich 1981 im 40-Seelen-Dorf Antelope, im US-Bundesstaat Oregon, niederzulassen um dort ein Zentrum der eigenen Heilslehren und Geschäfte zu errichten. Seitens der USA wurde der Zuzug Bhagwans als Invasion gedeutet, die es abzuwehren galt – und genau darum geht es in Wild Wild Country.
Du findest die Doku auf Netflix.

Walk with me
Der Film berührt: Walk with me wagt einen Blick in ein Leben ohne Medien, Sexualität oder Besitz: Für viele schwer vorstellbar, nicht aber für die buddhistischen Gemeinschaft Plum Village in Frankreich. Sie haben Hab und Gut hinter sich gelassen um – gemeinsam mit Zen-Meister Thich Nhat Hanh – ihr Leiden zu beenden und dem Leben mit Achtsamkeit zu begegnen. Die Hauptaussage, die wir von dem Film mitnehmen: Lebe in der Gegenwart, abseits von Hektik, Schnelle und Leistungsdruck. Hört sich gut an? Schau doch mal rein…
Walk with me findest du auf Amazon Prime.

Awake: The Life of Yogananda
Der Dokumentarfilm wandelt auf den Spuren von Paramahansa Yogananda (1893-1952). Der indische Swami hat den spirituellen Klassiker „Autobiographie eines Yogi“ geschrieben und wird von vielen als Legende der modernen Yoga-Bewegung gesehen – sein Kriya Yoga wird auch heute noch weltweit und nach seinen Vorgaben praktiziert. Awake: The Life of Yogananda widmet sich der Reise zur Erleuchtung, den Prozessen und Strapazen die ihm auf diesem Weg begegnen.
Den Trailer kannst du dir hier anschauen. Den Film findest du auf Amazon Prime.

WEIT – Die Geschichte von einem Weg um die Welt
Roadtrip gefällig? Für alle Globetrotter, die COVID-19 zur Zeit zuhause hält, gibt es mit dieser authentischen Travel-Dokumentation eines jungen Paares Einblick in die Weiten der Welt. Und das auf ganz achtsame und nachhaltige Weise. Gwen Weisser und Patrick Allgaier beginnen diese außergewöhnliche Reise zu zweit im Osten und kehren dreieinhalb Jahre später, zu dritt und aus dem Westen zurück – und das ohne einen einzigen Flug. Dazwischen liegen 50.000 Kilometer, jede Menge Lebenserfahrung und bewegende Begegnungen, die die beiden in 130 Minuten mit uns teilen. Denn obwohl die tollen Kameraaufnahmen eigentlich für die Familie und den Freundeskreis gedacht waren, entstand daraus im Nachhinein dieser Film.
Die Travel-Doku findest du hier als DVD.
Eat, Pray, Love
Ein Klassiker unter den Yoga Filmen, den wir euch gar nicht erst vorstellen müssen – und doch musste Eat, Pray, Love auf unsere Liste. Denn dieser Film hat vielen die Motivation und den Mut geschenkt, ihr altes, wohl-geordnetes Leben hinter sich zu lassen und sich auf einer Reise rund um die Welt selbst zu finden. Wie oft hast du den Film schon gesehen? Einmal geht noch!
Den Klassiker findest du momentan auf Netflix.

Der Beitrag Filme und Dokus, die Yogis lieben erschien zuerst auf Yoga World - Home of Yoga Journal.