Egal ob Piste, Langlauf, Skitour oder Schneeschuh-Wanderung: Yoga ist eine super Ergänzung für Wintersportler – und das nicht nur wegen der Entspannung! Unser Mini-Programm diese Woche besteht aus sieben essenziellen Übungen, kräftigt wichtige Muskelgruppen, verbessert das Gleichgewicht und macht Lust auf sportliche Höhenflüge. Der Urlaub kann kommen … Am 19.1. geht es los mit dem ersten Teil.
Blauer Himmel, weiße Tannen, duftiger Pulverschnee und klare Luft – das Schneeparadies ruft. Im Skikeller herrscht Aufbruchstimmung: Lachend werden Rucksäcke gepackt, Skischuhschnallen schnappen zu, es riecht nach Sonnencreme und Vorfreude. Nach einer morgendlichen Stunde Yoga und einem üppigen Frühstück locken nun glitzernder Schnee und der Anblick der kantigen Gipfel.
„Bei dem tollen Wetter kann man sich den Sonnengruß glatt sparen“, scherzt unsere Yogalehrerin Kristin. Ich bin mir da nicht so sicher. Die Yogastunde hat meinen Körper aufgeweckt und meine Sinne geschärft. Selten habe ich mich so bereit gefühlt für die Piste: Sämtliche Alltagsgedanken sind weit weg, ich fühle mich kraftvoll, beweglich und fokussiert. Wenn ich gleich oben am Berg stehe, die Skibrille noch mal zurechtrücke, die Handschuhe durch die Schlaufen der Skistöcke gleiten lasse, mich kraftvoll abdrücke, ins Gleiten komme und spüre, wie die Schwerkraft nach mir greift, werde ich etwas wiederfinden und vertiefen, das ich heute früh auch in der Yogastunde erlebt habe: das völlige Aufgehen im Moment und im intensiven, simultanen Erlebnis von Bewegung, Atem, Kraft und Konzentration. Psychologen nennen es Flow.
Für mich ist die Geschwindigkeit auf der Abfahrtspiste wie ein Rausch. (Stark genug, um mein Umweltgewissen dann doch immer wieder zu überstimmen.) Es geht aber auch ganz anders: Die Langläufer und Winterwanderer in unserer Yogagruppe berichten von ganz ähnlichen Synergien – und von ähnlichen Glücksgefühlen. Hier ist es weniger der Rausch der Geschwindigkeit, sondern eher der regelmäßige Rhythmus der Bewegung, die allmähliche Verfeinerung in den Abläufen, das Beobachten von Fluss und Stabilität, von Anspannung und Entspannung, die sie Flow erleben lassen und die Sport und Yoga miteinander verbinden. Wir sind uns einig: Nicht nur macht die Yogapraxis das Skierlebnis intensiver, man kann auch auf den Brettern Yoga üben – alles eine Frage von innerer Ausrichtung und Achtsamkeit!
Damit Sie sich auch rein funktional gut auf Ihr Schneevergnügen vorbereiten können, zeigen wir Ihnen in den folgenden Beiträgen die wichtigsten Asanas für Wintersportler. Eine abendliche Yogastunde mit vielen entspannenden, dehnenden und ausgleichenden Übungen (und je nach Hotel dann noch ein verwöhnender Aufenthalt in Sauna, Pool und Massagekabine) rundet einen Tag im Schnee sicher optimal ab – Après-Ski für Yogis.
Von Barbara Epple // Sequenz von Melanie Whittaker
Photo via unsplash/pierre-herman