Um Trauer zu bewältigen, braucht man innere Kraft und Vertrauen. Diese Übungssequenz von Seane Corn zielt darauf ab, die Herzgegend mit aktiven Rückbeugen und Drehhaltungen zu weiten und sie dabei mit Energie zu versorgen. Gleichzeitig beruhigen tief entspannende Übungen aus dem Restorative Yoga das häufig erschöpfte Nervensystem und nähren Körper und Geist. Falls Sie gerade erst einsteigen, gehen Sie zurück zur Einleitung, der Meditation und Teil 1.
5 Krokodil Intensive Drehung in Rückenlage
Legen Sie in der Rückenlage das rechte Bein über das linke und lassen Sie beide Beine nach links sinken. (Wenn das unangenehm für den unteren Rücken ist, stellen Sie beide Füße auf und lassen die Knie nur locker zur Seite kippen.) Breiten Sie den rechten Arm zur Seite aus, die linke Hand legen Sie locker auf das rechte Knie, der Kopf sinkt weich nach rechts. Bei dieser und den folgenden Übungen steht bewusstes Loslassen und Entspannen im Vordergrund. Dazu schließen Sie die Augen und lauschen Ihrem Atem. Nach 8 bis 10 Atemzügen kehren Sie mit einer Einatmung zur Mitte zurück. Pausieren Sie kurz mit zur Brust gezogenen Knien, dann wechseln Sie zur anderen Seite.
6 Sanfte Drehung auf dem Bolster
Setzen Sie sich seitlich auf die Matte und platzieren ein Bolster so, dass ein Ende Ihre linke Hüfte berührt. Drehen Sie sich zu der Kissenrolle hin und legen Sie Rumpf und Kopf darauf ab. Wenn Sie die rechte Wange nicht weich und mühelos ablegen und wirklich bequem liegen können, unterpolstern Sie die Haltung mit zusätzlichen Kissen. Schließen Sie die Augen und legen Sie die Arme entspannt am Boden oder auf dem Bolster ab. Die Haltung veranlasst das Nervensystem, in den Ruhe- und Verdauungsmodus zu gehen. Sie erdet den Körper und beruhigt den Geist. Bleiben Sie mindestens 2 Minuten lang liegen, bevor Sie sich behutsam wieder aufrichten und die Seiten wechseln.
7 Pashchimottanasana Vorwärtsbeuge im Sitzen, mit Bolster
Setzen Sie sich mit nach vorn ausgestreckten Beinen auf die Matte und platzieren Sie das Bolster längs auf Ihren Beinen. Lassen Sie die Wirbelsäule mit einer Einatmung noch einmal ganz lang werden, bevor Sie sich ausatmend nach vorn auf das Bolster sinken lassen. Der Kopf dreht zu einer Seite, die Arme liegen entspannt längs der Beine am Boden. (Wenn das zu viel Spannung an den Beinrückseiten oder am unteren Rücken verursacht, legen Sie Kopf und Arme statt dessen auf der mit einem Kissen gepolsterten Sitzfläche eines Hockers ab.) Entspannen Sie sich tief und ruhig atmend mindestens 1 Minute lang mit geschlossenen Augen.
8 Shavasana Endentspannung mit Bolster
(ohne Abbildung)
Mit einer Einatmung richten Sie sich aus der Vorwärtsbeuge wieder zum Sitzen auf. Platzieren Sie die Kissenrolle hinter sich längs auf der Matte. Legen Sie Rücken und Kopf auf dem Bolster ab. Damit der Nacken weich bleibt und sich der gesamte Körper entspannen kann, erhöhen Sie auch hier die Liegefläche nach Bedarf durch weitere Kissen. Die Arme sinken schwer zu den Seiten, die Augen sind geschlossen und Sie atmen tief und weich. Bleiben Sie mindestens 2 Minuten liegen, dann rollen Sie sich seitlich vom Bolster, stellen die Füße auf und lassen den Rücken einige Atemzüge lang am Boden ankommen.
9 Abschließende Meditation
Kehren Sie zurück in die bequeme Sitzhaltung. Die Augen sind geschlossen, die Hände vor dem Herzen aneinander gelegt und Sie lauschen eine Weile auf Ihren Atem. Dann formulieren Sie erneut eine Intention wie zum Beispiel diese:
„Den höheren Mächten dankend bitte ich zugleich um Kraft für meinen Weg der Heilung. Möge ich mitfühlen-der und liebevoller werden. Nicht trotz meines Verlustes und meiner Trauer, sondern dank dieser Erfahrung. Möge ich Dankbarkeit empfinden für mein Leben und den Segen der darauf liegt und weiterhin liegen wird. Möge ich keinen Moment meines Lebens für selbstverständlich halten, sondern diesen und jeden Moment würdigen.
Möge ich Vertrauen in den Heilungsprozess finden und wahren können. Möge ich mich seinen Lehren anvertrauen und erfahren dürfen, wie er mein Herz für eine tiefere
Liebe öffnet.“
Seane Corn ist nicht nur als Yogalehrerin international bekannt, sondern auch als Aktivistin, ganz besonders durch die von ihr gegründete Organisation „Off the Mat into the World“. Vor der Kamera stand für diese Sequenz ANI JACKSON, eine Yin-Yogalehrerin aus Colorado.
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